23.10.2020
Workshop in Kusel bestätigt: Ländliche Mobilität in ganz Europa ein Thema
Mobilität in ländlichen Räumen ist nicht nur in Deutschland, sondern in vielen ländlichen Regionen Europas ein großes Thema. Zu diesem Ergebnis kommt der Workshop des EU-Projekts SMARTA im rheinland-pfälzischen Kusel. Dort wurden unterschiedliche gute Beispiele aus Europa vorgestellt. "Es zeigt aber auch, dass praktisch überall in ländlichen Räumen großer Bedarf zum bisherigen Mobilitätsangebot besteht", berichtet der Bürgerbusexperte Holger Jansen.
Seit dem Sommer 2017 fahren im südlichen Teil des Kreises Kusel in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal zwei Bürgerbusse. Das Projekt SMARTA hatte beide Fahrzeuge für eine vertiefende Analyse ausgewählt. Doch auch andere Projekte wurden in Kusel präsentiert: Der im irischen Kilkenny fahrende Bus unter dem Motto "Ring a Link" – also "Ruf eine Verbindung" – wurden digital nach Kusel zugeschaltet.
Die Schnittstelle zwischen den europäischen Projektkoordinatoren und den Bürgerbussen in Deutschland übernimmt das Team der Agentur Landmobil. Die Veranstaltung fand am Dienstag, den 6. Oktober 2020 in Kusel statt. Die Gäste wurden von Landrat Otto Rubly begrüßt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule organisiert. Ein Teil der Gäste war live im Saal, ein anderer Teil wurde digital zugeschaltet. Lokaler Mobilitätsmanager im Kreis Kusel ist Karl-Heinz Schoon, der auch den Bürgerbus im Oberen Glantal ehrenamtlich leitet.
Hintergrund: Ring a Link
Ring a Link wird in den irischen Regionen Kilkenny, Carlow, Wicklow South Tipperary und North Fingal im Südosten Irlands angeboten. Das Gebiet besteht aus und kleineren Städten und vielen Dörfern mit einer ländlichen Struktur. Das Angebot wurde 2001 als sozialer Fahrdienst gegründet. Im Laufe der Zeit wurden Fahrgebiet und Angebot erweitert. Ring a Link wurde ein Verkehrsunternehmen. 23 Kleinbusse betreibt das Unternehmen heute selbst, mit zehn weiteren Kleinbussen bestehen Kooperationsverträge. Ring a Link bietet hauptsächlich bedarfsorientierten Verkehr auf Minibus-Basis. Die Fahrten müssen telefonisch oder über andere Medien vorgebucht werden.
Ring a Link wurde als gutes Beispiel in das EU-Projekt SMARTA aufgenommen. Das EU-Forschungsprojekt SMARTA steht für eine Analyse von ländlicher und nachhaltiger Mobilität. Das SMARTA-Konsortium besteht aus fünf Partnern und wird vom Büro Memex aus dem italienischen Livorno koordiniert. Die Abschlussveranstaltung für das SMARTA-Projekt ist für Anfang Dezember 2020 geplant. SMARTA steht als Abkürzung für "Smart Rural Transport Areas" was in Deutsch als "Intelligente Lösungen für ländliche Mobilität" übersetzt werden kann.